Die Uralische Etymologische Datenbasis (=UEDb) mit ihrer Benutzeroberfläche (=Uralothek) ist ein Instrument zur Anzeige und Nutzung der finnischugrischen/uralischen etymologischen Daten.   

Etymologische Forschungsarbeit: Die Etymologien beruhen auf der geistigen Arbeit der gesamten in der Uralistik (Finnougristik) in und ausserhalb Ungarns und repräsentieren den aktuellen Stand der Forschung in der Zeit der Publikation.

Die lexikographische Arbeit erfolgte im Sprachwissenschaftlichen Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in den 80-er Jahren. Unter der Leitung von Károly Rédei wurde das UEW kompilliert und publiziert:

Uralisches Etymologisches Wörterbuch Hg.: Károly Rédei, (Band I-II: Unter Mitarbeit von Marianne Bakró-Nagy, Sándor Csúcs, István Erdélyi†, László Honti, Éva Korenchy†, Éva K. Sal und Edit Vértes, Band III: Register Zusammengestellt von Attila Dobó und Éva Fancsaly), Akadémiai Kiadó, Budapest (1986-1991) und Otto Harrassowitz, Wiesbaden (1988-1991).

Die Datenaufnahme im RTF-Format: Der Bestand des Wörterbuches wurde im Sprachwissenschaftlichen Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest 1992-1995 im RTF-Format maschinenlesbar gemacht. Mitarbeiter waren vor allem: Sándor Csúcs, Zoltán Molnár, Beatrix Oszkó, Zsuzsa Salánki, Mária Sipos, Falk Nóra Falk und László Fejes.

Die Umsetzung in Datenbankformat erfolgte unter der Leitung von István Bátori in Koblenz im Institut für Computerlinguistik, Universität Koblenz-Landau 1997-2002. Die Arbeit wurde teilweise durch Mittel des "Projektbezogenen Personenaustausches mit Ungarn" gefördert. Mitarbeiter des Sprachwissenschaftlichen Instituts von Budapest (Tamás Váradi, Zoltán Molnár, Sándor Csúcs) unterstützten in wiederholten persönlichen Aufenthalten in Koblenz durch ihre Beratung den Aufbau der etymologischen Datenbasis (anfangs mit SQL, später mit XML). In dieser Zeit betreute Bátori eine Anzahl von Diplomarbeiten (Arne Fitschen, Krisztián Németh, Holger Puttkammer, Saliha Rabah), deren Ergebnisse in die auch heute operative Datenbasis eingegangen sind.

• Der Aufbau der Benutzeroberfläche mit Zugriff auf die UED wurde ebenfalls unter Bátoris Leitung durch eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Informatikfachbereich der Universität in Koblenz weitergeführt. Weitere Informationen: Jan Paakkanen (DFG-Mitarbeiter: 2001-2003) und Jérôme Diebold (Diplomarbeit).

• Die Erweiterungen gehen über den Rahmen des ursprünglichen Etymologische Wörterbuches hinaus. Sie beruhen auf der Kooperation zwischen Bátori und Csúcs und befinden sich in Planung bzw. im Aufbau. Die permische Erweiterung, basiert auf der Publikation von Sándor Csúcs: Die Rekonstruktion der permischen Grundsprache,(Akadémiai Kiadó, Budapest, 2005) und ist teilweise bereits realisiert. Software-Entwicklung: István Bátori.

• Verfügbarkeit in Internet: 2010 wurde die aktuelle Version der UED (Daten und Software) nebst einer ausführlichen ungarischsprachigen Systemdokumentation im Sprachwissenschaftlichen Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften an die Uralische Arbeitsgruppe übergeben. Seit 2011 ist der Datenbestand der UED mit Hilfe der im Sprachwissenschaftlichen Institut der MTA entwickelten Software Uralonet erreichbar. Inzwischen ist Uralonet softwaremäßig erheblich ausgebaut und benutzerfreundlicher geworden. Die Uralothek war schon seit einigen Jahren (illustriert durch 100 Einträge) im Internet erreichbar. Seit 2010 läuft die volle Uralothek in Koblenz und, seit 2013, auch in Budapest.

Letzte Änderung: 13.7.2018